Liebe Subs!
Liebe Subs!
Dauernd werde ich mit der Frage konfrontiert: "Wie finde ich eine private Herrin?". Nun habe ich mir einmal ein paar Gedanken gemacht. Verständnis und Kommunikation sind angeblich die Zaubermittel, mit denen die Menschheit zusammenfinden kann und daher nun einmal ein paar Worte, die vielleicht ein wenig das Verständnis für die andere Seite, die Femdoms, wecken.
Ich bin seit geraumer Zeit dominant und habe meine Erfahrungen mit Chaträumen. Kontaktanzeigen habe ich selbst nie geschaltet - die Bewerbungen, die aus den Chats resultieren reichen mir vollauf. Allerdings kenne ich Femdoms, die entsprechende Anzeigen geschaltet haben - ihre Eindrücke decken sich weitgehend mit meinen.
Aus diesen Erfahrungen heraus kann ich also Folgendes sagen:
Subbies sind anstrengend
Da ein devoter Mann der Dame das Leben jedoch eigentlich angenehmer machen sollte, ist eben dieser Tatbestand paradox. Dieser Widerspruch entsteht offenbar, weil viele devote oder masochistische Männer sich weder über die Wünsche und Bedürfnisse der Dame Gedanken machen, noch ihre eigenen Vorstellungen realistisch betrachten, bevor sie eine Bewerbung schreiben.
Ich erkläre das mal Schritt für Schritt.
1. Eine Femdom ist ein Mensch
Ja, es klingt merkwürdig, aber wir sind nicht alle die dauerdominanten, männermordenden Monster. Wir sind Menschen. Die meisten von uns legen Wert auf einen ordentlichen Umgang miteinander. Was das bedeutet ist von Frau zu Frau verschieden. Ich persönlich schätze einen höflichen, respektvollen (ruhig auch leicht devoten), aber nicht anbiedernden Stil.
Andere Frauen bevorzugen offenbar die unmittelbare Unterwerfung und Erniedrigung des Sklavenwurms (*schüttel - nicht mein Sprachgebrauch !!*). Wie auch immer. Anbiederei und Angeberei kommt bei kaum einer an.
Die Bewerbungen sehen jedoch meist ganz anders aus: Da bieten sich "tabulose Extremsklaven" und "geile Sklavensäue" an und ein "naturdevotes Objekt" windet sich schon "als Dreck unter meinen Füßen" bevor ich das überhaupt befohlen habe. Aber - wer will denn so etwas? Was soll ich denn noch mit dem tabulosen Extremsklaven machen, der schon alles gesehen hat und den nichts mehr berührt? Wer keinen Stolz und keine Persönlichkeit besitzt, hat auch nichts, das er hingeben könnte, oder? Mal abgesehen davon, daß es Tabulosigkeit gar nicht gibt. Irgendwelche Tabus hat jeder. Und sei es Kuschelsex.
Dann kommen Dutzende von Subs die uns vorheulen, daß alle Damen nur gewerblich sind und sowieso alle Frauen im Internet nur Fakes sind. Ja - was sollen wir denn da bitte machen? Soll uns das etwa so anrühren, daß wir den armen, frustrierten Sub aus Mitleid nehmen? Oder wird da Seelsorge von uns erwartet?
Schließlich kommen noch die ganz Dreisten, die uns vorknallen, daß wir sie ja auch nur verarschen und das alles sowieso nur eine Abzocke ist. Diese Schreiben beglücken so manche Femdom-Mailbox oft auch erst nach einer Ablehnung ...
Ich verstehe das nicht: Da begegnet ein Sub mal einer dominanten Frau, die offenbar auf der Suche und nicht kommerziell ist und dann benimmt er sich wie der letzte Mensch, statt sich mal von seiner vorteilhaftesten Seite zu präsentieren.
Was glaubt ihr, wie oft wir diese Lamentos schon gehört haben? Öfter jedenfalls als ernstzunehmende Bewerbungen! Warum nicht einfach davon ausgehen, daß die Dame ernst zu nehmen ist? Hinter dem Nick im Chat oder der Kontaktanzeige steckt ein Mensch. Ein Mensch, der ordentlich behandelt werden möchte. (Und falls es sich doch um einen Fake handelt, so hat man(n) zumindest üben können ... )
2. Eine Femdom ist eine Frau
Viele Subbies schleppen ihre Neigung nun Jahre mit sich herum. Frustrationen gehen damit natürlich einher. Femdoms gibt es eben wenige. Aber statt die Damen wie Damen zu behandeln passieren solche Dinge, wie in Punkt 1 beschrieben. Eine Frau will nicht mit Leidensgeschichten gelangweilt werden. Schon gar nicht eine dominante Frau. Eine Frau will amüsiert, interessiert, hofiert, unterhalten werden. Warum ist das so schwer zu begreifen? Wir sind nicht eure Seelsorgerinnen. Was nicht bedeutet, daß wir alle kalt und desinteressiert wären. Selbstverständlich kann man(n) im ersten Anschreiben durchaus auch einen Satz auf seine lange Suche verwenden. Der Unterschied liegt darin, ob dies der Information dient, oder ob die Dame auf mehr oder weniger subtile Weise moralisch "gezwungen" werden soll, sich doch endlich des armen Sklaven anzunehmen und ihn zu "retten". Versteckte Appelle kommen nie gut an.
Wie gesagt, die meisten von uns sind eben keine Briefkasten-Tanten, die das ganze Leid der herrinnenlosen Subbiewelt auf sich nehmen können und wollen.
Private Femdoms sind dominant, weil es entweder in ihrer Natur liegt oder weil sie Spaß an diesem Spiel haben. Doch egal ob sie es als Teil ihres Wesens oder als Spiel betrachten - die Rollenverteilung beginnt immer beim Erstkontakt, also im Chat oder bei der Bewerbung. Das bedeutet: Der Sub hat sich darum zu bemühen, daß schon dieser Kontakt für die Dame angenehm verläuft. Wer in der Bewerbungsflut auffallen will, tut dies am Besten durch Höflichkeit, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung.
Von allen Subs, die sich bei mir beworben oder auch einfach nur mit mir in Kontakt gestanden haben bekam ich nur 2 Mal was Kreatives, Schönes, Unterhaltsames. Einmal sandte Ctyri, der Inhaber meines Lieblingschats, mir eine Mail mit einer wunderschönen virtuellen Rose. Ein anderes Mal handelte es sich um eine reizende elektronische Postkarte eines absoluten Neulings. Diese ersten Eindrücke sind mir immer sehr wichtig - umso besser für den Bewerber, wenn sie auch eindrücklich sind.
Oft weiß ich nach den ersten 10-20 Minuten, ob ich mit dem Sub etwas anfangen kann. Wer nicht in der Lage ist, mich angemessen anzusprechen gehört nicht dazu. Wenn eine Bewerbung etwa mit Rechtschreibfehlern gespickt ist muß ich wohl davon ausgehen, daß ich dem Sub noch nicht einmal die Rechtschreibprüfung wert bin. So etwas Dahingepfuschtes soll ich dann ernsthaft beantworten? Wer dann auch noch "Herrin" in der Anrede kleinschreibt, oder gar meinen Namen falsch schreibt, der hat ganz schlechte Karten ! Und das passiert öfter als sub glaubt ...
Auch im Chat ignorieren (pseudo)devote Männer oft die grundlegenden Gebote der Höflichkeit. Da werde ich mit "Hey", "w?" oder "woher?" angesprochen. Weiter geht es dann mit Fragen wie: "Bist du wirklich dominant?". Und das nicht nur von Pappnasen, sondern durchaus auch von Männern, die sich später als ganz nette und ernstzunehmende Subbies rausgestellt haben. Offenbar macht man(n) sich wirklich keine Gedanken? Das Netz ist eine Realität, die nicht ernst genommen wird und wo offenbar die Regeln des Anstands außer Kraft gesetzt wird. Jungs! Das muß doch nun wirklich nicht sein, oder? Besonders nicht, wenn ihr eine Herrin wollt. Oder beginnt ihr auch im realen Leben eine Bekanntschaft mit den Worten "Woher?" oder "Bist du naturdominant?".
Natürlich gibt es wohltuende Ausnahmen. In meinem Lieblingschat ist die "Femdom-Realität" zum Beispiel immer präsent. Hier kann frau in wirklich angenehmer Umgebung sehr schöne Gespräche führen und wird von Anfang an angemessen behandelt. Doch abgesehen von solch erfreulichen Ausnahmen habe ich immer wieder diese Erfahrung machen müssen:
Von 10 Männern, die mich ansprechen, wissen 8 sich nicht zu benehmen
Malesubs sind offenbar meistens egoistisch. Das ist die Schlußfolgerung, die ich leider daraus ziehen mußte. Sie labern mich mit ihren Leiden voll, statt sich mit meiner Person zu befassen, statt sich darum zu bemühen mich zu erfreuen, statt herauszufinden, wer und wie ich eigentlich bin.
Da fühlt sich Frau ganz schnell zur Erfüllungsgehilfin lacklüsterner Latexträume degradiert. Oftmals geht es diesen Jungs nicht um meine Person, sondern darum, was ich für Praktiken "anbiete", wie ich aussehe, wo ich wohne. Ein Sub will üblicherweise wissen, wie alt ich bin, ob ich hübsch bin, ob ich wirklich dominant bin (welch intelligente Frage - soll er doch im Gespräch herausfinden, ob ich ihn überzeuge ...) und ob er mir dienen darf.
Ja bedeutet das denn, daß er sich jeder Frau unterwirft, sofern sie nur im passenden Alter, hübsch und dominant ist? Offenbar interessiert er sich nicht für mich. Offenbar wollen die meisten nicht wirklich dienen. Offenbar steckt hinter diesen Anreden kein Bedürfnis nach echter Devotion. Diese Subs - und ich sage mit Absicht nicht "Sklaven"- wollen meist nur ihre verdammte Geilheit befriedigt haben. Und das wiederum habe ich einfach satt.
Dauernd werde ich mit der Frage konfrontiert: "Wie finde ich eine private Herrin?". Nun habe ich mir einmal ein paar Gedanken gemacht. Verständnis und Kommunikation sind angeblich die Zaubermittel, mit denen die Menschheit zusammenfinden kann und daher nun einmal ein paar Worte, die vielleicht ein wenig das Verständnis für die andere Seite, die Femdoms, wecken.
Ich bin seit geraumer Zeit dominant und habe meine Erfahrungen mit Chaträumen. Kontaktanzeigen habe ich selbst nie geschaltet - die Bewerbungen, die aus den Chats resultieren reichen mir vollauf. Allerdings kenne ich Femdoms, die entsprechende Anzeigen geschaltet haben - ihre Eindrücke decken sich weitgehend mit meinen.
Aus diesen Erfahrungen heraus kann ich also Folgendes sagen:
Subbies sind anstrengend
Da ein devoter Mann der Dame das Leben jedoch eigentlich angenehmer machen sollte, ist eben dieser Tatbestand paradox. Dieser Widerspruch entsteht offenbar, weil viele devote oder masochistische Männer sich weder über die Wünsche und Bedürfnisse der Dame Gedanken machen, noch ihre eigenen Vorstellungen realistisch betrachten, bevor sie eine Bewerbung schreiben.
Ich erkläre das mal Schritt für Schritt.
1. Eine Femdom ist ein Mensch
Ja, es klingt merkwürdig, aber wir sind nicht alle die dauerdominanten, männermordenden Monster. Wir sind Menschen. Die meisten von uns legen Wert auf einen ordentlichen Umgang miteinander. Was das bedeutet ist von Frau zu Frau verschieden. Ich persönlich schätze einen höflichen, respektvollen (ruhig auch leicht devoten), aber nicht anbiedernden Stil.
Andere Frauen bevorzugen offenbar die unmittelbare Unterwerfung und Erniedrigung des Sklavenwurms (*schüttel - nicht mein Sprachgebrauch !!*). Wie auch immer. Anbiederei und Angeberei kommt bei kaum einer an.
Die Bewerbungen sehen jedoch meist ganz anders aus: Da bieten sich "tabulose Extremsklaven" und "geile Sklavensäue" an und ein "naturdevotes Objekt" windet sich schon "als Dreck unter meinen Füßen" bevor ich das überhaupt befohlen habe. Aber - wer will denn so etwas? Was soll ich denn noch mit dem tabulosen Extremsklaven machen, der schon alles gesehen hat und den nichts mehr berührt? Wer keinen Stolz und keine Persönlichkeit besitzt, hat auch nichts, das er hingeben könnte, oder? Mal abgesehen davon, daß es Tabulosigkeit gar nicht gibt. Irgendwelche Tabus hat jeder. Und sei es Kuschelsex.
Dann kommen Dutzende von Subs die uns vorheulen, daß alle Damen nur gewerblich sind und sowieso alle Frauen im Internet nur Fakes sind. Ja - was sollen wir denn da bitte machen? Soll uns das etwa so anrühren, daß wir den armen, frustrierten Sub aus Mitleid nehmen? Oder wird da Seelsorge von uns erwartet?
Schließlich kommen noch die ganz Dreisten, die uns vorknallen, daß wir sie ja auch nur verarschen und das alles sowieso nur eine Abzocke ist. Diese Schreiben beglücken so manche Femdom-Mailbox oft auch erst nach einer Ablehnung ...
Ich verstehe das nicht: Da begegnet ein Sub mal einer dominanten Frau, die offenbar auf der Suche und nicht kommerziell ist und dann benimmt er sich wie der letzte Mensch, statt sich mal von seiner vorteilhaftesten Seite zu präsentieren.
Was glaubt ihr, wie oft wir diese Lamentos schon gehört haben? Öfter jedenfalls als ernstzunehmende Bewerbungen! Warum nicht einfach davon ausgehen, daß die Dame ernst zu nehmen ist? Hinter dem Nick im Chat oder der Kontaktanzeige steckt ein Mensch. Ein Mensch, der ordentlich behandelt werden möchte. (Und falls es sich doch um einen Fake handelt, so hat man(n) zumindest üben können ... )
2. Eine Femdom ist eine Frau
Viele Subbies schleppen ihre Neigung nun Jahre mit sich herum. Frustrationen gehen damit natürlich einher. Femdoms gibt es eben wenige. Aber statt die Damen wie Damen zu behandeln passieren solche Dinge, wie in Punkt 1 beschrieben. Eine Frau will nicht mit Leidensgeschichten gelangweilt werden. Schon gar nicht eine dominante Frau. Eine Frau will amüsiert, interessiert, hofiert, unterhalten werden. Warum ist das so schwer zu begreifen? Wir sind nicht eure Seelsorgerinnen. Was nicht bedeutet, daß wir alle kalt und desinteressiert wären. Selbstverständlich kann man(n) im ersten Anschreiben durchaus auch einen Satz auf seine lange Suche verwenden. Der Unterschied liegt darin, ob dies der Information dient, oder ob die Dame auf mehr oder weniger subtile Weise moralisch "gezwungen" werden soll, sich doch endlich des armen Sklaven anzunehmen und ihn zu "retten". Versteckte Appelle kommen nie gut an.
Wie gesagt, die meisten von uns sind eben keine Briefkasten-Tanten, die das ganze Leid der herrinnenlosen Subbiewelt auf sich nehmen können und wollen.
Private Femdoms sind dominant, weil es entweder in ihrer Natur liegt oder weil sie Spaß an diesem Spiel haben. Doch egal ob sie es als Teil ihres Wesens oder als Spiel betrachten - die Rollenverteilung beginnt immer beim Erstkontakt, also im Chat oder bei der Bewerbung. Das bedeutet: Der Sub hat sich darum zu bemühen, daß schon dieser Kontakt für die Dame angenehm verläuft. Wer in der Bewerbungsflut auffallen will, tut dies am Besten durch Höflichkeit, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung.
Von allen Subs, die sich bei mir beworben oder auch einfach nur mit mir in Kontakt gestanden haben bekam ich nur 2 Mal was Kreatives, Schönes, Unterhaltsames. Einmal sandte Ctyri, der Inhaber meines Lieblingschats, mir eine Mail mit einer wunderschönen virtuellen Rose. Ein anderes Mal handelte es sich um eine reizende elektronische Postkarte eines absoluten Neulings. Diese ersten Eindrücke sind mir immer sehr wichtig - umso besser für den Bewerber, wenn sie auch eindrücklich sind.
Oft weiß ich nach den ersten 10-20 Minuten, ob ich mit dem Sub etwas anfangen kann. Wer nicht in der Lage ist, mich angemessen anzusprechen gehört nicht dazu. Wenn eine Bewerbung etwa mit Rechtschreibfehlern gespickt ist muß ich wohl davon ausgehen, daß ich dem Sub noch nicht einmal die Rechtschreibprüfung wert bin. So etwas Dahingepfuschtes soll ich dann ernsthaft beantworten? Wer dann auch noch "Herrin" in der Anrede kleinschreibt, oder gar meinen Namen falsch schreibt, der hat ganz schlechte Karten ! Und das passiert öfter als sub glaubt ...
Auch im Chat ignorieren (pseudo)devote Männer oft die grundlegenden Gebote der Höflichkeit. Da werde ich mit "Hey", "w?" oder "woher?" angesprochen. Weiter geht es dann mit Fragen wie: "Bist du wirklich dominant?". Und das nicht nur von Pappnasen, sondern durchaus auch von Männern, die sich später als ganz nette und ernstzunehmende Subbies rausgestellt haben. Offenbar macht man(n) sich wirklich keine Gedanken? Das Netz ist eine Realität, die nicht ernst genommen wird und wo offenbar die Regeln des Anstands außer Kraft gesetzt wird. Jungs! Das muß doch nun wirklich nicht sein, oder? Besonders nicht, wenn ihr eine Herrin wollt. Oder beginnt ihr auch im realen Leben eine Bekanntschaft mit den Worten "Woher?" oder "Bist du naturdominant?".
Natürlich gibt es wohltuende Ausnahmen. In meinem Lieblingschat ist die "Femdom-Realität" zum Beispiel immer präsent. Hier kann frau in wirklich angenehmer Umgebung sehr schöne Gespräche führen und wird von Anfang an angemessen behandelt. Doch abgesehen von solch erfreulichen Ausnahmen habe ich immer wieder diese Erfahrung machen müssen:
Von 10 Männern, die mich ansprechen, wissen 8 sich nicht zu benehmen
Malesubs sind offenbar meistens egoistisch. Das ist die Schlußfolgerung, die ich leider daraus ziehen mußte. Sie labern mich mit ihren Leiden voll, statt sich mit meiner Person zu befassen, statt sich darum zu bemühen mich zu erfreuen, statt herauszufinden, wer und wie ich eigentlich bin.
Da fühlt sich Frau ganz schnell zur Erfüllungsgehilfin lacklüsterner Latexträume degradiert. Oftmals geht es diesen Jungs nicht um meine Person, sondern darum, was ich für Praktiken "anbiete", wie ich aussehe, wo ich wohne. Ein Sub will üblicherweise wissen, wie alt ich bin, ob ich hübsch bin, ob ich wirklich dominant bin (welch intelligente Frage - soll er doch im Gespräch herausfinden, ob ich ihn überzeuge ...) und ob er mir dienen darf.
Ja bedeutet das denn, daß er sich jeder Frau unterwirft, sofern sie nur im passenden Alter, hübsch und dominant ist? Offenbar interessiert er sich nicht für mich. Offenbar wollen die meisten nicht wirklich dienen. Offenbar steckt hinter diesen Anreden kein Bedürfnis nach echter Devotion. Diese Subs - und ich sage mit Absicht nicht "Sklaven"- wollen meist nur ihre verdammte Geilheit befriedigt haben. Und das wiederum habe ich einfach satt.
3. Femdoms sind Individuen
Jede Femdom ist anders ! Da sagt mir jemand, er wüßte, was D/s (Dominanz und Unterwerfung) ist, weil er die Homepage der Herrin Anna gelesen hat. Herrin Anna ist aber nun einmal nicht Lady Natalia . Und Lady Natalia hat andere Vorstellungen, Wünsche, Bedürfnisse als Herrin Anna und umgekehrt. Ein von Anna ausgebildeter Sklave könnte durchaus meinen Erwartungen nicht entsprechen und umgekehrt. Jede Dame ist anders !! Jede Dame hat andere Erwartungen, Wünsche, Vorstellungen. Jede Frau hat ihr eigenes Verständnis von D/s und SM.
Wenn jemand wirklich dienen will, dann ist seine allererste Aufgabe, die Wünsche der angeschriebenen Dame aus den Zeilen herauszulesen, zu entscheiden, ob dies zu seinen eigenen Bedürfnissen paßt und dann ggf. zu schreiben. (Philosophisch betrachtet ist es auch eine Form von Höflichkeit und Respekt, sich bei einer Dame, die ganz eindeutig nicht paßt, eben nicht zu bewerben und ihr somit Arbeit und Ärger zu ersparen.)
Davon abgesehen: Es bringt absolut nichts, die Massenmail aus dem Speicher wild an alle möglichen Frauen zu versenden. Erstens erkennen wir diese Massenmails inzwischen auf 3m Entfernung und zweitens macht es keinen Sinn sich einer Dame, die ausdrücklich KV ausschließt, als Lebendtoilette anzubieten. Das zeigt nur, daß betreffender Sub nicht richtig lesen kann und offenbar alles anschreibt, was weiblich-dominant klingt.
Und mal ehrlich - wollt ihr denn einer Frau dienen, die etwas ganz anderes will als ihr selbst? Der Nachteil dieser Inflation ist, daß die ernstzunehmenden Mails/Briefe darin untergehen und ihr damit auch euren Mit-Subs das Leben erschwert. Außerdem gibt es Frauen (wie mich) die sich gar nicht auf dem Kontaktanzeigen-Markt anbieten, weil sie nicht von diesen Bewerbungen überflutet werden wollen.
Wenn ein Sub aber eine Dame gefunden hat, von der er sich wirklich vorstellen kann, daß es paßt, dann sollte er die Dame umwerben. Devotion bedeutet dienen - nicht nur "gehauen werden". Das heißt, es ist die erste Aufgabe des Subs sich um ein Dame zu bemühen. Sklaven, die schon bei der Bewerbung massenweise oder unverzeihliche Rechtschreibfehler machen, sich langweilig darstellen, schleimen oder sich über ihre vergebliche Suche auslassen fallen bei BDSM-Ausschreibungen genauso raus wie Arbeitnehmer in der realen Welt da draußen mit fehlerhaften Bewerbungen.
Also Subs - gönnt uns doch einfach einmal die Erholung einer gut durchdachten, heiteren, höflichen und zuvorkommenden Bewerbung in dieser Flut aus ...
4. Femdoms haben ihre Erfahrungen
Neben den beschriebenen Fehlern gibt es noch den Ärger mit den Anfängern und den schwarzen Schafen. "Nur weil ich Anfänger bin, will mich keine!" klagen mir die Subbies ihr Leid. Stimmt schon. Ich will auch keine Anfänger mehr - und das aus gutem Grund. Natürlich verstehe ich, wenn sie mir vorheulen: "Und wie soll ich denn Erfahrung gewinnen, wenn mich keine nimmt?".
Das Dumme ist nur: Anfänger wissen noch nicht, was sie wollen. Bei einem Anfänger kann ich mir kein Bild machen, ob seine Art SM (oder gar D/s) zu leben mit meiner kompatibel ist. Sie schreiben mir: "Ich suche eine Frau, die mich in die Welt des SM einführt.". Ich kann es ja verstehen. Aber - ist das denn meine Aufgabe? Ich habe inzwischen Dutzende Newbies per Telefonerziehung oder in realen Sessions in diese Welt eingeführt. Gedankt haben es mir nur die Wenigsten. Ich denke, damit habe ich meine "Pflicht" an der Subbiewelt mehr als genügend erfüllt.
Einfach mal ein Beispiel aus der Praxis: Da pflege ich mit einem Sub eine monatelange Telefonerziehung und dann meldet er sich plötzlich nicht mehr, ist nicht mehr erreichbar, läßt sich verleugnen. Ist mir mehrfach passiert. Es ist ja verständlich, daß nach einer Hochphase (in der Euphorie und Geilheit überwiegen) die Angst vor der eigenen Neigung und eine Zeit des Nachdenkens, des Verarbeitens der Erlebnisse folgt. Aber statt einfach anzurufen und das zu erklären lassen sie die Dame im Regen stehen und melden sich einfach nicht mehr. Um nocheinmal daran zu erinnern: Eine Femdom ist ein Mensch. Und so etwas kann eine Frau dann wirklich treffen. Auch eine Femdom. Ja - ich bekenne: Auch wir haben Gefühle. Auch wir machen uns Gedanken und Sorgen um den Sklaven, der sich plötzlich nicht mehr meldet. "Was ist da wohl passiert?" ist die Frage, die gerade weniger erfahrenen Doms dann durch den Kopf geht. Und schließlich: Die Vanilla-Weisheit, daß Nähe und Intimität bei Frauen meistens etwas mit Emotionen zu tun hat gilt auch hier! Und auch wenn im BDSM-Bereich ein Machtgefälle herrscht ist eine Session eben doch eine sehr persönliche Angelegenheit.
Bei allen Bemühungen wird vermutlich jede Dom irgendwann feststellen: Anfänger sind eben Anfänger. Sie wollen eingeführt werden, entdecken durch die Einführ-Domse, was sie wollen, bzw. nicht wollen und wandern dann wieder ab. Entweder zu einer anderen Dom, die härter, zärtlicher, sadistischer, strenger oder weniger anspruchsvoll ist oder sie "flüchten", weil sie Angst vor sich selbst, ihre Neigung und ihren Gefühlen bekommen haben. Manche stellen aber auch einfach fest, daß Träume eben nicht Realität sind und kehren in die heile Vanilla-Welt zurück. Meist ohne ein Wort des Dankes, denn schließlich ist die Dom ja stark und benötigt weder das, noch eine Erklärung.
Ist es so unverständlich, daß frau irgendwann keine Lust mehr hat? Ist es denn so absurd, daß auch wir unseren Spaß und unser Vergnügen bei der Sache haben wollen? Ist es denn so wenig nachvollziehbar, daß wir uns nach Höflichkeit, Etikette und einem ordentlichen, menschlichen Umgang sehnen? Jungs - überlegt euch doch einfach mal, daß die andere Seite auch Grund zum Klagen hat!
5. Fazit
Denkt einfach daran: Femdoms sind zuerst Menschen, dann Frauen, dann Individuen und dann auch noch dominant. Wenn ihr eine "normale" Frau kennenlernen wollt - würdet ihr dann so vorgehen? Femdoms sind Frauen. Dominante Frauen. Und sie legen auf all das Wert, auf das andere Frauen auch Wert legen. Und wahrscheinlich sogar noch mehr. Umwerbt sie! Macht euch interessant! Seid nett, höflich, zuvorkommend! Benehmt euch so, daß die Dame euch schätzen lernt. (Es sei denn natürlich aus Anzeige oder Chat geht hervor, daß sie einen ganz anderen Umgang wünscht ... dann paßt euch dem Wunsch an - sofern der für euch auch interessant ist.) Nur so kann die Domina, Lady, Herrin, Zuchtmeisterin, Mistress oder Dame sich etwas unter euch vorstellen und etwas mit euch anfangen. Wer will schon einen Sub, der dauernd mault, sich beklagt, flammende Reden über die Ungerechtigkeit der Welt hält und unterstellt, daß eh alle (inklusive der Angesprochenen) nur Fakes seien?
Ich hoffe, ich konnte ein wenig zum "interkulturellen Verständnis" beitragen.
Wenn noch Fragen offen geblieben sind, mailt mich einfach an, ich tue dann mein Bestes, sie zu beantworten.
Ach ja - und wenn euch das, was ich gesagt habe einleuchtet, dann macht es bitte auch anderen Subbies klar. Die Femdom-Welt ist nämlich langsam dieser Mißstände überdrüssig.
Eure
Lady Natalia, die ihr hier an der Quelle des Textes erreichen könnt: Offener Brief